Don't worry be happy!

Steckbrief

Freude an der Route ist das Wichtigste

Am Routenbau mag ich, dass jeder Tag anders ist als der vorhergehende. Eines ist aber immer gleich: Wenn ich die Halle verlasse, bin ich müde und geschafft von der erledigten Arbeit. Am liebsten schraube ich pumpige, steile Routen, die den ganzen Körper fordern und nicht nur starke Finger benötigen. Eine gute Route ist für mich eine, die man mehrmals klettern will. Entweder zum Aufwärmen, zum Projektieren oder einfach weil es so viel Spass macht. Viel wichtiger als der Schwierigkeitsgrad ist der Spassfaktor. Die Umsetzung ist jedoch nicht immer einfach. Manchmal stelle ich mir etwas lustig vor, aber im Realitätscheck funktioniert es dann doch nicht. Deshalb ist es wichtig, eine Idee aufzugeben, wenn sie nicht an der Wand funktioniert und die Situation nicht passt. Man muss seine Idee loslassen können, statt krampfhaft zu versuchen, die Route zu flicken und eine neue Idee verfolgen. Schliesslich gibt es immer die Möglichkeit seine Grundidee irgendwo anders einzubauen.

Ein bisschen nervös ist gut

Das Gleichgewicht zwischen einer interessanten, angenehmen,  herausfordernden aber nicht frustrierenden Route zu schaffen ist schwierig, Der Grat zwischen Freude und Frustration ist schmal und manchmal ist dieser Spagat nicht für alle Körpergrössen und körperlichen Voraussetzungen gleichzeitig möglich. Anstatt Kraft will ich vor allem Mut, Technik und dynamische Bewegungen fördern. Eine Route gefällt mir dann, wenn sie mich beim blossen Anblick ein bisschen nervös macht, auch wenn sie sicher ist. 

Freunde sind wichtiger als Felsen

Vor zehn Jahren bin ich zum ersten Mal in eine Kletterhalle gegangen. Nach dem ersten Abend war ich so kaputt, dass ich keine Faust mehr machen und meine Schuhe nicht mehr selbst anziehen konnte. Ich war sofort infiziert mit dem Klettervirus und habe dort meine engsten Freunde gefunden. Meine Vorbilder und meine Inspiration sind vor allem meine Kollegen und mein Kletterumfeld in Spokane (Washington, USA), wo ich angefangen habe mit dem Klettern. Steve and Dawn Moss, Shane Collins, Dana Walters, Nate Lynch, Serra Baron haben mich dazu gebracht, neben dem Klettern in der Halle auch draussen zu klettern. Durch sie habe ich meine Begeisterung für das Klettern am Fels entdeckt. Grundsätzlich sind mir die Menschen, die mich zum Klettern begleiten viel wichtiger als die Felsen, welche ich erklimme. 

und sonst...

Es gibt nichts besseres als ein Kletterwochenende mit Freunden in Leavenworth. Grundsätzlich liegt mir die Natur am Herzen. Wenn ich ein grosses Plakat gestalten könnte, würde ich «Stop and look at the flowers» schreiben. Denn es gibt immer und überall schöne Blumen. Sogar Unkraut ist schön. Blumen sollte man immer geniessen.